Dr. med. vet. Mirjam Kündig, Med. vet. Patrick Späni
 

Wenn der Abschied naht

Wenn es Zeit wird Abschied zu nehmen

Unsere Haustiere sind über Jahre unsere treuen Begleiter und Teil der Familie. Wenn unsere Tiere älter werden, ist es wichtig sich über die Möglichkeiten zum Abschied Gedanken zu machen und sich damit auseinanderzusetzen.

Einschläfern

Als Tierbesitzer tragen wir die Verantwortung zu entscheiden, ob und wann wir das Tier einschläfern lassen. Bei einem alten und kranken Tier ist es nicht immer einfach zu entscheiden, wann der Zeitpunkt da ist es gehen zu lassen. Eine gute tierärztliche Betreuung ist in dieser Zeit sehr wichtig. Die Frage, ob das Tier noch eine gute Lebensqualität hat ist zentral. Folgendes ist sehr wichtig zu beurteilen:

  • Hat das Tier Schmerzen
  • Zieht es sich zurück
  • Nimmt der Appetit ab
  • Nimmt das Tier nicht mehr Teil an der Umwelt
  • Mag es nicht mehr laufen

Das Einschläfern und über den Zeitpunkt des Todes zu bestimmen, ist ein sehr emotionaler Moment. Wir haben diese Möglichkeit beim Tier dazu und sollten folgenden Aspekte immer beachten. Wir schläfern ein Tier ein, wenn es keine Aussicht auf Heilung oder Besserung hat und um es vor dem Leiden zu bewahren. Wir möchten das Beste für das Tier tun in diesem Moment.

Daheim oder in der Praxis

Wenn der Zeitpunkt da ist, wird dem Tier zuerst ein Narkosemittel gespritzt. Erst wenn es ganz tief in Narkose ist, wird ein überdosiertes Narkosemittel in die Vene appliziert. Das Herz hört dann langsam auf zu schlagen und der Tod tritt während der Narkose ein.

Ganz wichtig finde ich, dass während dem Einschlafen mindestens eine wichtige Bezugsperson beim Tier ist, die Ruhe und Vertrauen gibt. Falls möglich finde ich den Abschied daheim am Ruhigsten für das Tier und auch für die Besitzer. Die vertraute Umgebung, die vertrauten Gerüche und kein Transportstress bringen eine enorme Ruhe mit sich. Daheim sind auch spezielle Wünsche möglich. Ich habe schon erlebt, dass Besitzer Musik laufen liessen, oder jemand der Angehörigen Klavier spielte. Kerzen wurden angezündet oder der Abschied fand draussen im Garten statt.

Es ist natürlich nicht immer möglich, den Abschied zu planen. Manchmal verschlechtert sich der Allgemeinzustand eines kranken oder alten Tieres so rapide, dass man in den Notfall muss. Es lohnt sich jedoch, seine Tierärztin oder seinen Tierarzt zu fragen, ob die Möglichkeit eines Hausbesuches besteht, wenn die Zeit gekommen ist.

Kremation

Verstorbene Tiere werden in der Regel kremiert. Ausnahmen gibt es bei Tieren unter 10 kg, welche auf dem Privatgrund vergraben werden dürfen.

Städte und Gemeinde führen alle eine Kadaversammelstelle und kremieren Tiere kostenlos. Als Alternative gibt es private Tierkrematorien, welche kostenpflichtig nur Haustiere kremieren. Hier besteht die Möglichkeit, die Asche in einer Sammelurne auf dem Krematoriumgelände zu belassen oder die Asche in einer Urne zurückzubekommen. Dieser Dienst wird geschätzt und immer mehr in Anspruch genommen. Oft möchten die Besitzer auch die Asche in einem Stoffsäcklein zurück, um die Überreste am Lieblingsplätzchen verstreuen zu können.

Trauer

Es braucht viel Zeit, um den Verlust seines Vierbeiners zu verarbeiten. Die grosse Lücke bleibt lange bestehen und vermissen wird man sein geliebtes Tier für immer und ewig. Sprechen Sie mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt darüber.  Auch die Tierkrematorien bieten eine sehr professionelle Trauerbegleitung an.

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