
Der Besuch beim Tierarzt ist für viele Hunde und Katzen Stress pur.
Volles Wartezimmer, fremder Geruch. Hunde, die beim Warten unruhig werden oder winseln, Katzen, die in der Transportbox kläglich miauen: Für viele Haustiere ist der Termin beim Tierarzt eine Herausforderung und sie verhalten sich je nach Erfahrung oder Typ unterschiedlich. Ängstliche reagieren mit Schockstarre oder Fluchtverhalten. Andere wehren sich so stark, dass Untersuchungen wie etwa eine Blutentnahme oder die Anfertigung eines Röntgenbildes unmöglich werden. Und manchmal scheitert das Unterfangen, weil sich die Katze einfach nicht aus der Box nehmen lässt. Folgende Tipps und Übungen können helfen, den Stress zu reduzieren:
Gewöhnung
Schon mit dem Hundewelpen sollte man den Besuch beim Tierarzt üben. Am besten schaut man mit ihm ab und zu ohne Termin in der Tierarztpraxis vorbei, stellt ihn auf die Waage und belohnt ihn mit einem Leckerli. Damit wird der Ort für den Vierbeiner nicht nur mit Behandlungen und Injektionen verknüpft. Katzenbesitzer sollten bei gestressten Tieren die Transportbox daheim stehen lassen, diese mit einer kuscheligen Decke ausstaffieren und immer wieder ein Leckerli in die Box legen. So gewöhnt sich das Büsi an die Kiste und ist beim Transport ruhiger. Nehmen Sie die Katze auch ab und zu auf den Arm und üben Sie mit ihr schon von klein
auf Handgriffe wie zum Beispiel die Augen und Ohren reinigen oder die Pfoten und Krallen kontrollieren.
Termin in der Tierarztpraxis
Buchen Sie für Ihr ängstliches Tier wenn möglich den ersten Termin am frühen Morgen oder nach der Mittagspause, damit es nicht zu lange im vollen Wartezimmer ausharren muss. Untersuchungen haben gezeigt, dass Hunde gelassener sind, wenn sie sich zuerst einige Minuten im ruhigen Wartezimmer aufhalten, bevor sie ins Sprechzimmer eingelassen werden. Katzenbesitzer sollten die Transportbox etwas erhöht auf einer Ablagefläche oder auf einem Stuhl platzieren, damit das ängstliche Büsi nicht am Boden neben anderen Tieren warten muss. Decken Sie die Katzenbox mit einem Tuch zu, dadurch wird das Tier ruhiger.
Beruhigende Mittel
Einige Katzen reagieren gut auf Baldrian. Sprühen Sie ein kleines Tuch damit ein und legen Sie es in die Transportbox. Für Hunde gibt es Halsbänder mit beruhigenden Duftstoffen oder Pheromonen. Zudem können den Vierbeinern vor dem Termin pflanzliche Beruhigungsmittel oder auch CBDTropfen gegeben werden.
Wenn alles nichts nützt
Bei einigen Fellnasen können trotz Übung keine Untersuchungen durchgeführt werden. Im Notfall kann es sein, dass deshalb eine Sedation nötig ist. Einige Beruhigungsmittel können zu Erbrechen führen und bei schläfrigen Tieren kann dadurch Futter in die Luftröhre gelangen, was sehr gefährlich ist. Halten Sie deshalb im Notfall Ihre Lieblinge immer nüchtern. Das heisst: kein Futter für mindestens sechs Stunden. Lässt sich der Tierarztbesuch planen, kann man dem Vierbeiner in Absprache mit der Tierärztin oder dem Tierarzt ein bis zwei Stunden vor dem Termin angstlösende Medikamente oder starke Schmerzmittel verabreichen, die sehr müde machen. Dadurch werden die Tiere ruhiger, es kommt nicht zu Panik und die Untersuchungen können viel stressfreier durchgeführt werden.